Gefährliche und giftige Lebensmittel für Hunde

Gefährliche und giftige Lebensmittel für Hunde

Warum manche Lebensmittel für Hunde gefährlich sind

Das Verdauungssystem eines Hundes funktioniert anders als das eines Menschen. Manche Lebensmittel, die für uns völlig unbedenklich sind, können bei Hunden zu schweren Vergiftungen führen. Schon kleinste Mengen können gefährlich sein – und im schlimmsten Fall tödlich enden.

 

 

Liste gefährlicher und giftiger Lebensmittel für Hunde

 

1. Schokolade

Gefährdung: Hoch (Theobromin)

Symptome: Erbrechen, Durchfall, Zittern, Herzrasen, Krampfanfälle


2. Trauben & Rosinen

Gefährdung: Hoch (potenziell tödlich)

Symptome: Erbrechen, Appetitlosigkeit, Nierenversagen


3. Zwiebeln & Knoblauch

Gefährdung: Hoch (auch gekocht)

Symptome: Schwäche, Erbrechen, blasse Schleimhäute, Atemnot


4. Alkohol

Gefährdung: Hoch

Symptome: Erbrechen, Orientierungslosigkeit, Atemdepression


5. Xylit (Birkenzucker)

Gefährdung: Extrem hoch (z. B. in Kaugummi)

Symptome: Unterzuckerung, Krampfanfälle, Leberversagen


6. Avocado

Gefährdung: Mittel (enthält Persin)

Symptome: Atemnot, Herzprobleme


7. Koffein (Kaffee, Cola, Tee)

Gefährdung: Hoch

Symptome: Unruhe, Zittern, Herzrasen, Krämpfe


8. Roher Hefeteig

Gefährdung: Hoch

Symptome: Blähungen, Bauchschmerzen, Alkoholbildung im Magen


9. Kochknochen

Gefährdung: Mittel bis hoch

Symptome: Verletzungen im Verdauungstrakt, Verstopfung, Darmperforation


10. Macadamianüsse

Gefährdung: Hoch

Symptome: Muskelschwäche, Zittern, Lahmheit


11. Milchprodukte (bei Laktoseintoleranz)

Gefährdung: Leicht bis mittel

Symptome: Durchfall, Blähungen


12. Salzige Snacks (Chips, Salzstangen)

Gefährdung: Mittel bis hoch

Symptome: Natriumvergiftung, Zittern, Erbrechen, Krämpfe


13. Rohes Schweinefleisch

Gefährdung: Hoch (Aujeszky-Virus*)

Symptome: Unheilbar tödlich – niemals roh verfüttern!

 

Symptome einer Vergiftung beim Hund

Typische Anzeichen sind:

- Erbrechen und Durchfall
- Zittern oder Krämpfe
- Atemnot oder Hecheln
- Apathie, Unruhe oder Orientierungslosigkeit
- Blasse Schleimhäute
- Starkes Speicheln
- Bewusstlosigkeit

 

Was tun im Notfall? – Erste Hilfe bei Vergiftungen

1.

Ruhe bewahren, auch wenn es schwerfällt.

2.

Tierarzt oder Tierklinik sofort kontaktieren!
   - In der Schweiz z. B. Tox Info Suisse: 145 oder 044 251 51 51

3.

Keine Hausmittel anwenden, wie Salzwasser oder Milch – das kann die Situation verschlimmern!

4.

Wenn möglich: Verpackung oder Reste mitnehmen, um dem Tierarzt zu zeigen, was aufgenommen wurde.

5.

Kohletabletten (nur nach Rücksprache!) können bei manchen Giften helfen, sind aber kein Ersatz für tierärztliche Hilfe.

 

Menge macht das Gift – Wann ist es wirklich gefährlich?

Oft wird pauschal davor gewarnt, bestimmte Lebensmittel wie Knoblauch, Zwiebeln oder Salz zu füttern – doch die Realität ist differenzierter. Wie bei vielen Stoffen gilt auch hier: Die Dosis macht das Gift.

Knoblauch enthält sogenannte Sulfide, die in großen Mengen die roten Blutkörperchen schädigen und eine hämolytische Anämie auslösen können. Das betrifft vor allem hohe Gaben über einen längeren Zeitraum.

In kleinen Mengen kann Knoblauch jedoch positive Effekte haben, z. B. als:
- natürliches Mittel gegen Parasiten
- immunstärkend
- antibakteriell und entzündungshemmend

Unbedenkliche Dosis laut Tierheilpraktikern: Etwa 4 g frischer Knoblauch pro 10 kg Körpergewicht, 2- bis 3-mal pro Woche, gelten als sicher – vorausgesetzt, der Hund verträgt ihn gut und hat keine Vorerkrankungen.

Zwiebeln enthalten ebenfalls Schwefelverbindungen, die bei Überdosierung die roten Blutkörperchen angreifen. Doch eine einmalige kleine Menge, etwa ein angebratenes Stück in einem Essensrest, wird bei einem gesunden Hund selten eine akute Vergiftung auslösen.

Ab welcher Menge wird es kritisch? Bereits 5 g Zwiebel pro kg Körpergewicht täglich über mehrere Tage können zu Schäden führen. Kleinere Mengen über längere Zeit oder eine hohe Einzeldosis können gefährlich sein.

Salz (Natriumchlorid) ist essenziell für den Elektrolythaushalt deines Hundes. Es hilft bei:
- Nervenfunktionen
- Flüssigkeitsbalance
- Muskelfunktion

Wann wird Salz gefährlich? Eine einmalige sehr hohe Dosis kann zu einer Natriumvergiftung führen – etwa durch stark gesalzene Chips oder salzige Suppenreste. Kritisch wird es ab etwa 1,5 g Salz pro kg Körpergewicht.

Normale Mengen im Futter oder bei selbstgekochtem Futter sind in der Regel unproblematisch, solange du nicht zusätzlich stark salzhaltige Snacks gibst.

Fazit zu kleinen Mengen:
- Nicht jedes „giftige“ Lebensmittel ist bei geringer Dosierung gefährlich.
- Gelegentliche, kleine Mengen von Knoblauch oder Salz können je nach Hund sogar Vorteile bringen.
- Entscheidend ist immer: Körpergewicht, Häufigkeit, Gesundheitszustand und die Art des Lebensmittels.

 

Fazit

Viele scheinbar harmlose Lebensmittel können für Hunde lebensbedrohlich sein. Als verantwortungsvoller Hundehalter solltest du genau wissen, was in der Nähe deines Hundes nichts zu suchen hat. Im Zweifel lieber verzichten – und im Notfall keine Zeit verlieren!

 

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