Ruhe finden leicht gemacht – Übungen für unruhige Hunde

Ruhe finden leicht gemacht – Übungen für unruhige Hunde

Viele Hundehalter kennen es: Der Hund ist dauerhaft "on fire", kommt schwer zur Ruhe, fordert ständig Aufmerksamkeit oder springt bei jedem kleinsten Reiz auf. Besonders bei jungen, unsicheren oder sehr reizempfänglichen Hunden kann sich das schnell zur Belastung entwickeln. Aber keine Sorge – mit der richtigen Kombination aus mentaler Auslastung, Struktur und gezieltem Ruhetraining kannst du deinem Hund helfen, gelassener zu werden.

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1. Nasenarbeit zur Auslastung

Die Nase ist das wichtigste Sinnesorgan deines Hundes und eine echte Geheimwaffe, wenn es um mentale Auslastung geht. Gleichzeitig fördert Nasenarbeit die Konzentration und wirkt beruhigend.


Schnüffelteppich oder Schleckmatte einsetzen

Leckerlis in der Wohnung oder im Garten verstecken

 

"Suchspiele" mit dem Kommando "Such!" einleiten

Diese Übungen ermüden geistig und helfen deinem Hund, sich besser zu regulieren.

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2. Impulskontrolle trainieren

Viele hyperaktive Hunde haben Schwierigkeiten, ihre Impulse zu kontrollieren. Mit kleinen Übungen kannst du gezielt Ruhe und Frustrationstoleranz aufbauen.


"Bleib"-Training:

Auf der Decke bleiben, auch wenn es Ablenkung gibt


"Warte"-Spiel:

Leckerli in der Hand halten und erst auf Signal freigeben


Türkontrolle:

Nicht einfach hinausstürmen, sondern warten, bis du das Go gibst

 

Diese Übungen fördern Geduld und Selbstbeherrschung.

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3. Entspannung gezielt fördern

Auch das will gelernt sein: Runterfahren und wirklich entspannen.


  • Einen festen Ruheort schaffen (z. B. eine Decke, auf der nie gespielt wird)

 

  • Massagen oder Tellington Touch helfen, das Körpergefühl zu verbessern

 

  • Ruhige Musik oder White Noise können zusätzlich unterstützen


Ruhige Rituale und bewusstes Entspannungstraining sind genauso wichtig wie Bewegung.

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4. Mentale Auslastung statt ständige Bewegung

Körperlich müde heißt nicht automatisch entspannt. Gerade sehr aktive Hunde brauchen Aufgaben für den Kopf.


Tricktraining:

z. B. "Pfote geben", "Schäm dich", "Rolle"


Intelligenzspielzeug oder DIY-Spiele

(z. B. Leckerlis im Muffinblech verstecken)


Denkspiele mit Futterspendern

 

So lernt dein Hund, sich konzentriert mit einer Aufgabe zu beschäftigen.

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5. Klare Tagesstruktur und Rituale

Ein strukturierter Alltag gibt Sicherheit und hilft, Erwartungshaltungen abzubauen.


  • Feste Ruhezeiten nach Spaziergängen oder Spielphasen einplanen


  • Klare Rituale: z. B. nach dem Gassi immer eine Pause auf der Decke


  • Aufmerksamkeit nicht ständig auf Abruf, sondern gezielt geben

 

Manche Hunde müssen erst lernen, dass Langeweile okay ist und nichts Schlimmes passiert, wenn gerade mal nichts los ist.

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Fazit

Ein hyperaktiver Hund ist keine "tickende Zeitbombe", sondern oft einfach überfordert, unterfordert oder ohne klare Struktur. Mit Geduld, liebevoller Konsequenz und gezieltem Training kannst du deinem Hund helfen, gelassener zu werden und besser mit der Welt umzugehen.


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