
Kotfressen beim Hund – Ursachen, Gründe und Lösungen
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Das Thema Kotfressen, auch Koprophagie genannt, ist für viele Hundebesitzer unangenehm und oft mit Ekel verbunden.
Doch für Hunde ist es nicht so ungewöhnlich, wie es uns erscheint. Es gibt zahlreiche Gründe, warum ein Hund Kot frisst –
von natürlichen Instinkten bis hin zu ernstzunehmenden gesundheitlichen Problemen.
Natürliche Instinkte
- Revierverhalten: In der Natur entfernen Hunde Kot aus ihrem eigenen Lager, um keine Feinde anzulocken.
- Erkundungsverhalten: Hunde nutzen ihre Nase und ihr Maul, um die Welt zu erkunden – manchmal auch durch das Aufnehmen von Kot.
- Mütterliches Verhalten: Hündinnen fressen den Kot ihrer Welpen, um die Wurfkiste sauber zu halten.
Ernährungsbedingte Gründe
- Nährstoffmangel: Ein Hund könnte versuchen, fehlende Nährstoffe durch das Fressen von Kot zu kompensieren.
- Enzymmangel: Besonders bei Hunden, die industrielles Futter bekommen, fehlen oft Verdauungsenzyme, die im Kot enthalten sind.
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Hochwertiger Kot: Der Kot von Katzen oder anderen Fleischfressern ist oft sehr nährstoffreich und für Hunde verlockend.
Gesundheitliche Ursachen
- Verdauungsprobleme: Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse oder des Darms können das Verhalten auslösen.
- Parasitenbefall: Würmer oder andere Darmparasiten können den Nährstoffhaushalt des Hundes beeinträchtigen und zu Kotfressen führen.
- Fehlbesiedlung des Darms: Ein Ungleichgewicht in der Darmflora (Dysbiose) kann ebenfalls eine Rolle spielen.
Verhaltensbedingte Gründe
- Langeweile: Unterforderung und fehlende Beschäftigung führen oft zu unerwünschtem Verhalten wie Kotfressen.
- Stress oder Angst: Unsichere Hunde zeigen häufiger dieses Verhalten.
- Aufmerksamkeitssuche: Manche Hunde haben gelernt, dass sie durch Kotfressen die Aufmerksamkeit des Halters bekommen.
Weitere mögliche Ursachen
- Geschmack: Besonders Katzenkot enthält oft viele unverdaute Nährstoffe und riecht dadurch für Hunde extrem verlockend.
- Gewohnheit: Hat sich das Verhalten einmal eingeschlichen, wird es schnell zur Gewohnheit.
Maßnahmen und Lösungen
- Tierarztbesuch: Abklärung möglicher gesundheitlicher Ursachen.
- Ernährungsoptimierung: Sicherstellen, dass der Hund alle Nährstoffe erhält, die er braucht.
- Training und Management: Kot direkt entfernen, Alternativverhalten wie „Lass es“ trainieren.
- Enzym- oder Darmaufbaupräparate: In Absprache mit dem Tierarzt oder Tierheilpraktiker.
- Beschäftigung: Ausreichende geistige und körperliche Auslastung.
Katzenkot – eine besondere Versuchung für Hunde
Viele Hundebesitzer kennen das Problem: Sobald der Hund Zugang zum Katzenklo oder zu Katzenhinterlassenschaften im Freien hat, ist er kaum davon abzuhalten, den Kot zu fressen. Doch warum ist das so?
Katzenkot enthält aufgrund der fleischreichen Katzenernährung besonders viele Proteine und Fette, die für Hunde sehr attraktiv riechen und schmecken. Hunde haben eine ausgeprägte Vorliebe für stark riechende, proteinreiche Substanzen – und Katzenkot erfüllt genau dieses Kriterium.
Ein weiterer Faktor ist der natürliche Jagd- und Beutetrieb des Hundes. Katzen gehören in der Natur zu potenziellen Beutetieren von Hunden und anderen Raubtieren. Der Geruch von Katzenkot könnte instinktiv diesen Beutetrieb ansprechen.
Zudem enthält Katzenkot oft unverdaute Nährstoffe, die für Hunde noch verwertbar sind – gerade wenn die Katze sehr hochwertiges Futter bekommt. Manche Experten sprechen daher davon, dass Katzenkot für Hunde eine Art „Delikatesse“ ist, die sogar eine Art Suchtverhalten auslösen kann, weil die Belohnung durch den intensiven Geschmack so groß ist.
Tipp:
Falls dein Hund regelmäßig Katzenkot frisst, solltest du sicherstellen, dass sein eigener Nährstoffbedarf vollständig gedeckt ist. Zusätzlich hilft es, den Zugang zu Katzenklo und bekannten „Katzen-Toilettenplätzen“ im Freien konsequent zu unterbinden.
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Das Kotfressen ist oft ein Zusammenspiel aus verschiedenen Faktoren. Eine umfassende Ursachenforschung und konsequente
Maßnahmen helfen, das Verhalten langfristig zu verändern.