Hundemalaria – Die unterschätzte Gefahr durch Zecken

Hundemalaria – Die unterschätzte Gefahr durch Zecken

Babesiose – ein Wort, das viele Hundehalter bisher nur aus dem Urlaub kannten. Doch diese gefährliche Zeckenkrankheit, auch als „Hundemalaria“ bekannt, breitet sich zunehmend auch in unseren Breitengraden aus.

 

Was ist Babesiose?

Babesiose ist eine Infektionskrankheit, die durch einzellige Blutparasiten (Babesia canis) ausgelöst wird. Übertragen wird sie durch den Stich infizierter Zecken – vor allem der Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus), die sich inzwischen auch in Teilen der Schweiz und Deutschlands dauerhaft angesiedelt hat. Die Parasiten befallen die roten Blutkörperchen des Hundes – mit schwerwiegenden Folgen.

 

Symptome erkennen – schnelles Handeln rettet Leben

- hohes Fieber

- Apathie oder Schwäche

- Appetitlosigkeit

- dunkler, rotbrauner Urin

- blasse Schleimhäute

- Atemnot oder Gelbsucht

 

Warum die Gefahr steigt

Durch den Klimawandel und mildere Winter breiten sich exotische Zeckenarten wie die Auwaldzecke weiter aus – auch in bislang sicheren Regionen. Zudem reisen viele Hundehalter mit ihren Vierbeinern ins Ausland und bringen die Erreger ungewollt zurück.

 

Schutz ist möglich – so beugst du vor

- ganzjähriger Zeckenschutz (am besten abgestimmt mit deinem Tierarzt)

- tägliches Absuchen nach Zecken, vor allem bei dichtem Fell

- Vermeidung von Risikogebieten, z. B. hohes Gras oder Waldränder

- im Verdachtsfall: Sofort Tierarzt aufsuchen!

 

Behandlung

Babesiose ist mit speziellen Medikamenten behandelbar – vorausgesetzt, sie wird frühzeitig erkannt. Manche Tierärzte empfehlen bei Auslandsreisen auch vorbeugende Impfungen oder Notfallmedikamente.

 

Aktuelle Lage in DACH (Stand Mai 2025)

🇨🇭 Schweiz

In der Schweiz breitet sich die Babesiose zunehmend aus. Die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus), Hauptüberträger des Erregers Babesia canis, hat sich in verschiedenen Regionen etabliert. Tierärzte berichten von vermehrten autochthonen Fällen, also Infektionen, die innerhalb der Schweiz erworben wurden. Die Krankheit verläuft oft akut und kann unbehandelt tödlich enden. Ein Impfstoff ist derzeit nicht verfügbar, daher wird besonderer Wert auf präventive Maßnahmen gelegt.

 

🇩🇪 Deutschland

In Deutschland ist die Babesiose inzwischen in vielen Regionen präsent. Die Auwaldzecke hat sich aufgrund milder Winter und veränderter Umweltbedingungen weit verbreitet. Besonders betroffen sind Gebiete wie Brandenburg und Sachsen. Ein in Europa verfügbarer Impfstoff ist in Deutschland nicht zugelassen. Schutz und Diagnose stehen im Vordergrund.

 

🇦🇹 Österreich

Auch in Österreich wird die Babesiose zunehmend zur Herausforderung. Die Auwaldzecke ist in mehreren Bundesländern heimisch geworden. Tierkliniken berichten von steigenden Fallzahlen, insbesondere in den wärmeren Monaten. Prävention ist essenziell, da ein Impfstoff fehlt.

 

🔍 Allgemeine Merkmale:

  • Größe:
    • Ungefüllt: 3,5–5 mm (Weibchen), etwas kleiner bei Männchen.
  • Vollgesogen:
    • bis zu 15 mm.
  • Färbung:
    • Brauner Körper mit auffälligem marmoriertem Rückenschild in silbrig-grau bis weißlich.
  • Körperform:
    • Oval, flach, nach dem Blutsaugen ballonartig vergrößert.
  • Beine:
    • Rötlich bis rotbraun, kräftig gebaut.
  • Mundwerkzeuge:
    • Deutlich sichtbar vorne am Körper.

 

 

Fazit

Die Babesiose stellt in der Schweiz, Deutschland und Österreich eine wachsende Bedrohung für Hunde dar. Prävention, Wachsamkeit und Aufklärung sind aktuell die besten Werkzeuge, um unsere Vierbeiner zu schützen.

Zurück zum Blog

Hinterlasse einen Kommentar