
Chihuahua – Alles über die kleinste Hunderasse der Welt
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1. Herkunft und Geschichte
Der Chihuahua stammt ursprünglich aus Mexiko und wurde bereits von den Azteken geschätzt. Er gilt als kleinste anerkannte Hunderasse der Welt. Benannt wurde er nach dem mexikanischen Bundesstaat „Chihuahua“. Ursprünglich robuster, wurde der heutige Chihuahua über die letzten Jahrzehnte stark auf Miniaturgröße und Kindchenschema gezüchtet – mit Folgen.
2. Charakter und Wesen
Chihuahuas sind lebhaft, intelligent, anhänglich und überraschend mutig – oft ohne sich ihrer Größe bewusst zu sein. Sie sind sehr menschenbezogen und binden sich stark an ihre Bezugsperson. Fremden gegenüber zeigen sie sich gelegentlich misstrauisch. Ohne konsequente Erziehung können sie sich zu kleinen Tyrannen entwickeln.
3. Für wen ist ein Chihuahua geeignet?
Ideal für:
- Einzelpersonen oder Familien mit ruhigen, älteren Kindern
- Menschen mit wenig Platz
- Personen, die einen sehr engen Kontakt zum Hund wünschen
Weniger geeignet für:
- Kleine Kinder (Verletzungsgefahr)
- Haushalte, in denen der Hund oft allein wäre
- Menschen, die keinen Wert auf Erziehung legen
4. Haltung und Alltag
Trotz ihrer Größe benötigen Chihuahuas ausreichend Beschäftigung – sowohl körperlich als auch geistig:
- kurze Spaziergänge
- Intelligenzspielzeug
- Tricktraining
- viel Nähe und Kuschelzeit
Lange Märsche oder grobes Spiel überfordern sie schnell. Eine gute Balance aus Aktivität und Ruhe ist entscheidend.
5. Das richtige Zubehör
- Softgeschirr statt Halsband (kein Druck auf die empfindliche Luftröhre)
- leichte Leine
- wärmender Mantel oder Pullover bei Kälte
- Tragetasche oder Rucksack für längere Strecken
- kleine Näpfe und Spielzeug in passender Größe
Im Smoffy-Shop findest du bald durchdachtes Zubehör speziell für kleine Hunderassen wie den Chihuahua.
6. Typische Gesundheitsprobleme
- **Zahnprobleme**: zu wenig Platz im Kiefer, frühzeitiger Zahnverlust, regelmäßige Zahnpflege nötig
- **Offene Fontanelle**: weiche Stelle im Schädel bleibt offen, Risiko für erhöhten Hirndruck
- **Patellaluxation**: Kniescheibe springt heraus, oft operativ nötig
- **Herzprobleme**: v. a. Mitralklappeninsuffizienz im Alter
- **Hypoglykämie**: Unterzuckerung bei jungen oder sehr kleinen Hunden
- **Augenprobleme**: große, empfindliche Augen neigen zu Reizungen, Verletzungen oder sogar Heraustreten
- **Kälteempfindlichkeit**: Zittern, Unterkühlung – Kleidung oft erforderlich
7. Überzüchtung & ihre Folgen
Um das typische Chihuahua-Aussehen schnell zu erreichen, wurde innerhalb weniger Jahrzehnte stark selektiert. Das führte zu folgenden Problemen:
- offener Schädel (Fontanelle)
- erhöhter Hirndruck → Kopfschmerzen, Schwindel, neurologische Probleme
- übergroße Augen mit zu wenig Schutz durch den knöchernen Schädel
In extremen Fällen kann es durch erhöhten Druck oder Unfälle dazu kommen, dass das Auge **aus der Augenhöhle fällt**.
8. Was tun, wenn das Auge herausfällt?
Ein herausgefallenes Auge ist ein tiermedizinischer Notfall.
Sofort zum Tierarzt – je schneller gehandelt wird, desto größer die Chance, das Auge zu retten.
Der Tierarzt wird:
- das Auge befeuchten und vor dem Austrocknen schützen
- es – wenn möglich – zurückverlagern
- Schmerzmittel, Entzündungshemmer oder Antibiotika geben
- ggf. chirurgisch eingreifen
- die Ursache (z. B. Hirndruck) diagnostizieren und behandeln
9. Pro & Kontra Chihuahua
**Vorteile:**
- Kompakt, ideal für Wohnungen
- Sehr anhänglich
- Intelligente Begleiter
- Langlebig (12–18 Jahre)
- Pflegeleichtes Fell (je nach Typ)
- Reisen und Transport unkompliziert
**Nachteile:**
- Empfindlich & zerbrechlich
- Erhöhter Pflegeaufwand bei Zähnen & Augen
- Kälteempfindlich
- Risiko für Überzüchtungsfolgen
- Nicht für kleine Kinder geeignet
Fazit
Chihuahuas sind mehr als ein Modehund: Sie sind treue Seelen, kluge Gefährten und echte Persönlichkeiten. Mit dem nötigen Wissen, einer verantwortungsvollen Haltung und tierärztlicher Vorsorge kannst du deinem Chihuahua ein glückliches, gesundes Leben ermöglichen.