Bedarfsdeckende Fütterung für Hunde – BARF, Nass-, Trockenfutter im Vergleich

Bedarfsdeckende Fütterung für Hunde – BARF, Nass-, Trockenfutter im Vergleich

Was bedeutet "bedarfsdeckend"? 

Ein Futter gilt als bedarfsdeckend, wenn es den Hund mit allen lebenswichtigen Nährstoffen in der richtigen Menge versorgt – angepasst an Gewicht, Alter, Aktivität und Gesundheitszustand.

Wichtig: Die NRC-Bedarfswerte (National Research Council) dienen ursprünglich als Richtlinie für industriell hergestelltes Fertigfutter. Diese Werte berücksichtigen die schlechtere Bioverfügbarkeit von Nährstoffen aus Fertigfutter, nicht jedoch die deutlich höhere Bioverfügbarkeit aus frischen Zutaten bei BARF.

1. BARF (Rohfütterung)

BARF basiert auf Fleisch, Innereien, Knochen sowie Obst, Gemüse und Ölen. Damit es bedarfsdeckend ist, müssen folgende Punkte beachtet werden:

- Calcium-Phosphor-Verhältnis (ca. 1,3:1 bis 1,5:1)

- Jodversorgung über Seealgenmehl

- Vitamin D aus Lebertran oder Fisch

- Zink und Mangan gegebenenfalls ergänzen

- Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl oder Algenöl

2. Nassfutter

Nassfutter ist nicht automatisch bedarfsdeckend. Nadine Wolf betont, dass oft Jod und Vitamin D fehlen. Wichtig bei Nassfutter:

- Hochwertige tierische Zutaten

- Vollständige Deklaration aller Vitamine und Mineralstoffe

- Ausgewogenes Calcium-Phosphor-Verhältnis

- Ergänzung essenzieller Nährstoffe, falls in den Zutaten nicht ausreichend enthalten

3. Trockenfutter

Trockenfutter, insbesondere kaltgepresstes, ist laut Nadine Wolf selten bedarfsdeckend. Besonders Jod und Vitamin D fehlen oft. Wichtige Punkte:

- Vollständige Deklaration aller Nährstoffe

- Synthetische Ergänzung vieler Vitamine und Mineralien notwendig

- Gute Bioverfügbarkeit trotz Verarbeitung sicherstellen

Checkliste: Bedarfsdeckendes Futter (alle Fütterungsarten)

Essentielle Bestandteile:

- Hochwertige Proteine

- Gesunde Fette (inkl. Omega-3)

- Vitamine (A, D, E, K, B-Komplex)

- Mineralstoffe (Kalzium, Phosphor, Magnesium, etc.)

- Spurenelemente (Zink, Jod, Mangan, etc.)

- Ballaststoffe (Rohfaser aus Gemüse)

- Ausreichend Feuchtigkeit (besonders bei Nass- & Rohfütterung)

Was ein gutes Futter NICHT enthalten sollte

- Künstliche Farb- & Aromastoffe

- Zucker & Süßstoffe

- Billige Füllstoffe (z. B. Zellulose)

- Konservierungsmittel wie BHA, BHT

- Pflanzliche Nebenerzeugnisse minderer Qualität

- Tiermehle und minderwertige Schlachtabfälle

Fazit

Egal ob BARF, Nass- oder Trockenfutter – ein wirklich bedarfsdeckendes Futter enthält alle essentiellen Nährstoffe in der richtigen Menge. BARF kann mit Fachwissen naturnah gestaltet werden, Nassfutter ist nur mit sorgfältiger Deklaration und Zusätzen bedarfsdeckend, und Trockenfutter erreicht die Bedarfsdeckung fast ausschließlich durch synthetische Zusätze.

Hinweis: Die hier enthaltenen Informationen basieren auf den Aussagen von Nadine Wolf sowie ergänzenden wissenschaftlichen Erkenntnissen.


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