
Achtung – wichtige Warnung an alle Hundehalter!
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Dieser Beitrag betrifft nicht jeden – aber vielleicht genau dich. Ich möchte heute über ein Thema aufklären, das mir sehr am Herzen liegt: Kauartikel für Hunde. Genauer gesagt: gefährliche Kauartikel, die möglicherweise mit einem beunruhigenden Phänomen zusammenhängen – dem sogenannten Werwolf-Syndrom.
Vielleicht hast du schon davon gehört. Vielleicht auch nicht. Ich hoffe, dass dieser Beitrag möglichst viele Hundehalter erreicht – besonders jene, die wie ich plötzlich einen völlig veränderten Hund vor sich hatten und verzweifelt nach Antworten suchen.
Wenn dein Hund plötzlich nicht mehr er selbst ist …
Es begann bei uns ganz plötzlich. Einer meiner Hunde – ein liebevoller, sozialer Rüde, seit Welpe bei mir, aus einer seriösen Zucht – veränderte sich über Nacht. Von einem Moment auf den anderen war er unruhig, ängstlich, gereizt. Er bekam Panikattacken, weinte stundenlang grundlos, konnte nicht schlafen. Er attackierte plötzlich unsere andere Hündin, mit der er vorher ein Herz und eine Seele war. Es war, als hätte jemand den Schalter umgelegt.
Ich konnte es nicht fassen. Ich habe so viel mit ihm gearbeitet, ihn sozialisiert, trainiert, geliebt. Und auf einmal war er unberechenbar. Wir bekamen kaum noch Schlaf, die Zweithündin wurde wieder ängstlich – und ich selbst war psychisch wie körperlich völlig am Ende. Es war der Horror.
Ich fragte mich lange, was ich falsch gemacht haben muss. Doch dann, nach über einem halben Jahr voller Tierarztbesuche, Verhaltenstherapie und unzähligen Recherchen, stieß ich zufällig auf einen Begriff: das Werwolf-Syndrom bei Hunden.
Was ist das Werwolf-Syndrom bei Hunden?
Der Begriff wurde von Medien geprägt, hat aber nichts mit der medizinischen Menschenkrankheit zu tun. Gemeint ist eine neurologische Störung bei Hunden, die sich durch plötzliche, extreme Verhaltensveränderungen äußert. Betroffen sind laut Berichten Hunde in ganz Europa – und es gibt einen konkreten Verdacht: Vergiftungen durch verarbeitete Kauartikel, vor allem aus gebleichter Rinderhaut.
Typische Symptome:
- extreme Angstzustände
- plötzliches Jaulen oder Bellen
- aggressives Verhalten ohne Auslöser
- Zittern, starkes Hecheln
- unkoordiniertes Gangbild
- Desorientierung
- unkontrollierte Bewegungen
- epileptische Anfälle
- Panikattacken
- auffälliger Blickkontakt oder Starren
- plötzliche Unruhe, Tag und Nacht
Die Symptome treten oft plötzlich auf – bei zuvor völlig unauffälligen, gut erzogenen Familienhunden.
Neueste Erkenntnisse (Stand 2025):
Eine aktuelle Studie (März 2025) auf ResearchGate und Untersuchungen der TiHo Hannover sowie Behörden in Dänemark, Finnland und den Niederlanden weisen auf eine mögliche Verbindung zwischen bestimmten Kauartikeln und diesen neurologischen Symptomen hin. Die betroffenen Produkte wurden auf Neurotoxine untersucht – ein komplexer und langwieriger Prozess, da viele Stoffe infrage kommen.
Mehrere Rückrufe betrafen Kauartikel (z. B. der Marke Barkoo), die auch in Deutschland erhältlich waren. Betroffene Chargen findest du auf der Website der niederländischen Behörde NVWA.
Ein Hersteller unter Beobachtung: Jiangsu Huanhuan Pet Foods
Bei meiner Recherche bin ich auf den Hersteller Jiangsu Huanhuan Pet Foods gestoßen – einer der größten Produzenten von Rinderhaut-Kauartikeln in China. Produkte von dort sehen genau so aus wie die, vor denen nun gewarnt wird: stark verarbeitet, gebleicht, in Knoten oder Rollen gepresst. Ob tatsächlich betroffene Chargen von dort stammen, ist nicht bestätigt – aber es besteht Anlass zur Vorsicht.
Hier ein Beispiel: www.cnlovefun.com (Diese Seite zeigt viele Produkte dieses Herstellers – dient rein zur Veranschaulichung.)
Was kannst du tun, wenn dein Hund betroffen ist?
- Setze alle verdächtigen Kauartikel sofort ab
- Bewahre Verpackungen mit Charge auf
- Gehe so schnell wie möglich zum Tierarzt – am besten mit Fokus auf Neurologie oder Verhalten
- Dokumentiere alles: Verhalten, Symptome, Videos
- Melde den Verdacht an die TiHo Hannover oder an nationale Lebensmittelbehörden
- Tausche dich mit anderen Betroffenen aus
Wichtig: Laut aktuellen Erkenntnissen ist die Prognose in den meisten Fällen positiv, wenn der Auslöser erkannt und konsequent entfernt wird. Bei meinem Hund hat sich der Zustand inzwischen merklich gebessert – auch wenn der Weg hart war.
Was ich dir ans Herz legen möchte
Vermeide stark verarbeitete Kauartikel, insbesondere gebleichte Rinderhaut. Achte auf die Herkunft. Produkte aus China oder mit unklarer Kennzeichnung meide ich inzwischen komplett. Setze lieber auf naturbelassene Kauartikel – oder mache sie selbst! Du kannst z. B. Hühnerbrust in Streifen schneiden und im Ofen oder Dörrautomat trocknen. So weißt du genau, was du deinem Hund gibst.
Wenn du Tipps brauchst – schreib mir gern. Ich helfe, wo ich kann.
Austausch mit anderen Betroffenen
Wenn du selbst betroffen bist oder mehr Erfahrungsberichte suchst, kannst du auch der folgenden Facebook-Gruppe beitreten:
Werwolf Syndrom bei Hunden – Erfahrungsaustausch: https://www.facebook.com/groups/1311299406712266/?ref=share
Hinweis: Es handelt sich um eine private Gruppe von Hundehaltern zum Austausch von Erfahrungen. Die Inhalte ersetzen keine tierärztliche Beratung.
Fazit: Lieber einmal zu vorsichtig als zu spät
Ich hoffe sehr, dass mein Beitrag einige Hundehalter erreicht – gerade jene, die sich seit Wochen fragen, was mit ihrem geliebten Hund plötzlich los ist. Du bist nicht allein. Und es gibt Hoffnung.
Pass auf deinen Hund auf – und vertrau deinem Gefühl.
Wenn etwas „komisch“ wirkt, dann ist es das vielleicht auch. Lieber einmal zu viel hinterfragen als zu spät handeln.
Ich wünsche allen Betroffenen viel Kraft und Mut.
Und mein tief empfundenes Beileid an all jene, die ihren Hund bereits verloren haben. Ihr seid nicht vergessen.